Ab April müssen sich Verbraucher auf höhere Gaspreise einstellen, da die befristete Mehrwertsteuersenkung endet. Die Mehrwertsteuer auf Gas steigt von sieben auf 19 Prozent, was den Gaspreis schlagartig um elf Prozent erhöhen wird. Experten bestätigen, dass dies die Energiekosten für Verbraucher deutlich erhöhen wird.
Die Mehrwertsteuersenkung wurde im Oktober 2022 eingeführt, um die hohen Energiepreise als Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine abzufedern. Finanzminister Christian Lindner betonte damals, dass der Staat nicht von den steigenden Lebenshaltungskosten profitieren dürfe. Ursprünglich sollte die Steuersenkung Ende Februar 2024 enden, wurde jedoch nach einem Vermittlungsverfahren bis zum 31. März 2024 verlängert.
Verbraucherfolgen
Das Auslaufen des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes werde sich im Endpreis widerspiegeln, sagte ein Sprecher des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), der unter anderem Stadtwerke vertritt. Die Mehrwertsteuer verteuere den staatlichen Teil des Gaspreises. Jedoch wirkten andere Faktoren preisdämpfend, wie zum Beispiel sinkende Einkaufspreise. In welchem Umfang die Versorger den höheren Steuersatz kompensieren könnten, hänge von der Beschaffungsstrategie des Unternehmens ab. Die Mehrwertsteuer ist ein Bestandteil des Gaspreises, neben dem Preis für Beschaffung und Vertrieb.
Eine Familie mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden muss mit durchschnittlichen Mehrkosten von rund 200 Euro pro Jahr rechnen. Ein Single mit einem Verbrauch von 5.000 Kilowattstunden müsse etwa 50 Euro mehr zahlen. Die Neukundenpreise bei Gas liegen wieder auf dem Niveau von vor der Krise. Insbesondere Kunden in der Gasgrundversorgung haben die Flexibilität, jederzeit in einen kostengünstigeren Alternativtarif zu wechseln.
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